Spätestens wenn wir allein wohnen, kommen wir nicht mehr drum herum. Wie wäscht man den nun Wäsche? Und welches der 10 Spülmaschinenprogramme muss ich auswählen? Da kann man erst einmal den Überblick verlieren, bis man sich nach und nach eigene Strukturen erarbeitet hat und weiß, was einem wichtig ist. Genau das lernt man, wenn man mithilft und früh mit einbezogen wird in Haushalt und all die anfallenden Aufgaben.
Planung, Organisation und Struktur sind wichtig und helfen bei den immer wiederkehrenden Aufgaben, den Überblick zu bewahren. Und gerade das kann man schon früh lernen und bei der Hausarbeit ausprobieren. „Wie ordne ich meine Kleidung, damit nicht alles im Kleiderschrank rumfliegt?“, „Wann räum ich was auf und wann plan ich mir das Saugen ein.“ oder „wenn ich jeden Tag fünf Minuten aufräume, dann bleibt das Chaos überschaubar.“
Auch Zusammenhänge werden deutlich und die Arbeit im Hintergrund besser sichtbar, wenn junge Menschen involviert sind. Einem meiner Jungs fiel früh auf, wie viel mehr man kehren muss, wenn man einen Hund im Haus hält. Und ein anderer beobachtete den steigenden Wäscheberg, nachdem alle zusammen einen Nachmittag am Bach mit Wasser, Erde und viiiiel Matsch verbracht hatten. „Wo gehobelt wird, fallen Späne.“ Und um die muss sich dann jemand kümmern.
Selbst für Aufgaben zuständig zu sein, pusht das Selbstvertrauen und prägt das Verantwortungsgefühl. Außerdem gehen wir anders mir Dingen um, für die wir selbst verantwortlich sind. Da bekommt manches eine andere Gewichtung. Auch für unsere Eltern-Kind-Beziehung ist es hilfreich, wenn wir Eltern die Verantwortung teilen oder sogar an unsere jungen Menschen delegieren. Dich stresst das unaufgeräumte Zimmer – gib die Verantwortung zurück. „Das ist jetzt deine Baustelle“, mit all dem, was dazu gehört und all den natürlichen Konsequenzen. Kein Weg zum Bett mehr? Keine saubere Wäsche? Das wird sich ändern, wenn man selbst die Auswirkungen erfahren kann.
Und das hilft dann auch dabei, hilfreiche Strategien zu entwickeln. Und sich wiederum Hilfe zu suchen. So ein Staubsauger zum Beispiel ist gar nicht so nutzlos. Gerade das Bedienen der verschiedenen elektrischen Geräte im Haushalt, ist für mich eindeutig ein Pluspunkt. Denn wer regelmäßig mit einbezogen wird, weiß wie man einen Trockner bedient oder welches Programm der Waschgang braucht. Und alles in allem fällt mir dazu noch das Trainieren der Fein- und Grobmotorik ein. Auch das ist, wie so oft, ein eigenes Lernfeld bei den vielfältigen Arbeiten im Haushalt.
Hast du noch Ideen oder siehst du etwas kritisch? Erzähl das gern in den Kommentaren.
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