Aufräumen und Ordnung halten sind Lernprozesse, die Menschen jeden Alters durchlaufen. Putzpläne und Aufräum-Challenges erfreuen sich großer Beliebtheit und machen deutlich, dass aufräumen nicht nur für junge Menschen schwierig sein kann. Dennoch helfen klare äußere Strukturen uns dabei, innere Strukturen zu entwickeln und Klarheit zu finden.
Das ist leicht gesagt aber nicht für jeden so leicht umzusetzen: die Perfektionisten verlieren sich in Kleinigkeiten und fangen gar nicht erst an, wenn der Berg zu groß scheint. Die Horter fühlen sich wohler, je mehr sie haben und brauchen die Masse, um einen Mangel zu kompensieren. Wie sollen sie unterscheiden, was wichtig ist und bleibt oder was weiterziehen darf? Die Kreativen blühen im Chaos auf, alles bietet eine Chance benutzt zu werden. Somit macht aufräumen wenig Sinn und beraubt sie sogar ihrer Möglichkeiten. Die Aufschieber hingegen, fürchten negative Konsequenzen und können schlecht Prioritäten setzen.
Ihr seht, für jeden Typ Mensch, birgt das Aufräumen eigene Lerneffekte. Konkret lernen wir dabei Folgendes:
- Verantwortung übernehmen
- Strategisches Vorgehen
- Handlungsplanung
- Alles hat seinen Platz (Organisation)
- Kausalitäten verstehen
- Notwendigkeit von Alltagsroutinen
- Gedächtnistraining
- Fein- und Grobmotorik
- Konzentration
- Durchhaltevermögen
- Eigenständigkeit
- Erfolge steigern das Selbstbewusstsein
Wichtig ist trotz allem: Das Kinderzimmer ist ein KINDER-Zimmer und somit dürfen dort andere Maßstäbe gelten als im Rest des Hauses. Die Verantwortung für das eigene Zimmer zu tragen und auf dem Weg dorthin liebevoll unterstützt zu werden, sollte das Ziel aller Bemühungen sein. Schafft euch Aufräum-Routinen, die Klarheit bringen (samstags den Fußboden freiräumen, mittwochs Staub wischen, o.ä.). Außerdem sollte Aufräumen nicht mit Zwang und Strafe verbunden sein, sondern positiv belegt werden. Was brauchst du, um dich gut zu sortieren? Ein Hörspiel während dem Aufräumen und danach ein gemeinsames Picknick im Garten? Abgemacht!
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