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Was lernt man beim Kochen?


Kochen ist nicht einfach kochen. Zuerst braucht es einen Plan, ein Rezept. Die Auswahl ist davon abhängig, was es die letzten Tage schon gab – ein bisschen Abwechslung gefällt den meisten gut. Außerdem hat man vielleicht auf etwas bestimmtes Lust und möchte am liebsten dieses eine Gericht zubereiten. Doch reicht mir die Zeit heute, um dieses aufwendige Menü zu kochen oder soll es dieses Mal lieber schnell gehen? Entscheidungen werden gegeneinander abgewogen und letztendlich getroffen. Im nächsten Schritt werden die benötigten Zutaten besorgt. Entweder hat man alles zuhause oder muss vorher noch mal einkaufen gehen.


Ist die Planung abgeschlossen, kann man die Arbeitsumgebung vorbereiten, Platz schaffen und die benötigten Materialien zusammensuchen. Gerade in der Vorbereitung sind grundlegende Hygienekenntnisse und deren Umsetzung von Vorteil. Also werden die Hände gewaschen, bevor das Essen zubereitet wird und beim Umgang mit rohem Fleisch besonders gut aufgepasst. Das Rezept zu lesen, zu verstehen und das alles in die Tat umzusetzen ist gerade am Anfang noch eine echte Challenge. Später kann man vielleicht auch mal ein Rezept in einer anderen Sprache umzusetzen versuchen. Ich wollte mal ein amerikanisches Muffin Rezept ausprobieren. Das war trotz guter Englischkenntnisse gar nicht so leicht – vor allem das Umrechnen der einzelnen Maßeinheiten. Mathematik findet außerdem beim Messen und Abwiegen der einzelnen Zutaten Anwendung. Naturwissenschaften werden beim Kochen erlebbar: Butter schmilzt, Wasser reagiert mit Öl, durch die Hitze färbt sich alles braun (und irgendwann schwarz) und Eigelb denaturiert und wird fest.


Kochen schärft alle Sinne: hinschauen, absprechen, zuhören, fühlen, probieren, riechen. Noch mehr als beim Backen muss beim Kochen einiges zeitgleich laufen und parallel organisiert werden. Das schult die Multitasking-Fähigkeit. Außerdem werden die Selbstständigkeit und das Verantwortungsbewusstsein ausgebaut. Jeder erlebt die eigene Selbstwirksamkeit und positive Ergebnisse pimpen das Selbstbewusstsein.


Frisch gekochte Gerichte halten uns nicht nur gesund, sondern fördern auch den bewussteren Umgang mit Lebensmitteln. Wir bekommen ein Gefühl dafür, was nötig ist, um von den einzelnen Zutaten zu einem leckeren Gericht zu kommen, probieren Dinge, die wir sonst nie angefasst hätten und schreiben unseren selbst gekochten Menüs wesentlich mehr Wert zu. Die Hürde, Lebensmittel wegzuwerfen steigt, wenn wir sie selbst zubereitet haben. Alles in allem hält das Kochen einige Lernfelder bereit - selbst wenn man schon einige Gerichte zubereitet hat.


Kochen in deiner Familie Kinder oder Jugendliche ab und zu? Konntest du noch andere Fortschritte beobachten?

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